Zeittafel Dilia Helena
1816 Am 13.Oktober wird in Düsseldorf als fünftes von acht Kindern des Generals Hieronymus Franziskus Seraph Rödlich (geb. 1767) und seiner Ehefrau Margaretha Florentine (Peggy) Johnson (geb.1787) eine Tochter geboren; sie wird am 4.Dezember in der evangelischen Kirchengemeinde auf die Namen Dilia Thelyma Nelly Helene getauft.
Der Vater hat bereits eine erfolgreiche Militär-Karriere vorangetrieben; seit 1807 in preußischen Diensten ist er 1816 Landwehr-Inspekteur in Düsseldorf. Geheiratet hatten Dilia Helenes Eltern 1808 in Königsberg; ihre Eltern stammten aus Northumberland bzw. Schottland.
1820 Hieronymus Rödlich wird im Rang eines Generalmajors aus dem Militärdienst entlassen. Als Techniker, Erfinder und Schriftsteller widmet er sich intensiv – und erfolgreich – der Verbesserung von Waffentechnik, Kriegsgerät und der Logistik des Krieges.
1821 Die Familie Rödlich lässt sich in Berlin nieder. – Helene Dilia wächst „standesgemäß“ auf und wird „sorgfältig erzogen“. ###Anm.: So die von ihrem Bruder Eduard Franz verfasste Biographie ihres Vaters; zit. nach, Mogge, Dilia Helena, S.18.# Eine berufliche oder wissenschaftliche Ausbildung war nicht vorgesehen, und für die angestrebte „honorige Verehelichung“ und die anschließende „Leitung des Haushaltes“ auch nicht nötig.## Mogge, Dilia Helena, S.18.## Die Frauen der Familie Rödlich galten – so das Zeugnis von Dilie Helenas Sohn Wilhelm Branco – galten als „ausnehmend schön“; so habe ein Berliner Theaterkritiker einmal geschrieben, er könne über die Aufführung eines Stücks „wenig sagen, denn die Augen des Publikums waren mehr nach der Loge gerichtet, in der die Generalin X mit ihren Töchtern saß, als auf die Bühne.“###Zit.n. Mogge, S.16.##
1833 Dilia Helenes Vater stirbt; die Familie muss sich in der Lebensführung etwas einschränken, lebt – wahrscheinlich von 1837 bis 1840 – in der Garnisonsstadt Potsdam, wohl der geringeren Lebenshaltungskosten wegen.
1840/41 Am 24.Dezember 1840 macht Dr.Wilhelm Branco war, seine Verlobung mit Helene Dilia Rödlich bekannt; die Hochzeit findet am 18.April 1841 statt – „mein schönster und bedeutendster Lebenstag – mein Hochzeitstag“, notiert die Braut auf einem ihrer Albumblätter.##Zit. nach Mogge, Dilia Helena, S.20.# Das Ehepaar lebt nach der Hochzeit in Potsdam. – Wilhelm Branco war seit 1830 Regiments-Arzt, dann Oberstabsarzt bei der Garde du Corps in Potsdam; seinen Abschied wird er 1860 als Kgl.Preuß. Generalarzt nehmen. Zu seinen Aufgaben gehört auch Lehrtätigkeit am Medizinisch-Chirurgischen Friedrich-Wilhelm-Institut in Berlin und die Versorgung der Familie des Kronprinzen als Leibarzt. Zudem betreibt er eine einträgliche Privatpraxis; zu seinen Patienten hatte auch die Familie Rödlich gezählt. Das „Bild des liebevollsten Vaters“ wird so in der Familie überliefert. Ihren ersten Gedichtband hat Dilia Helena im Jahr der Hochzeit ihrem Ehemann gewidmet: „Dir!“
1841 Die Familie Branco führt das Leben des gehobenen (Bildungs-)Bürgertums; man hat Dienstboten, Helena Dilia verfügt über ein eigenes Schreibzimmer und führt ein kultur- und literaturinteressiertes offenes Haus, nicht ganz konfliktfrei in der Ehe: „Der Vater“, so wird vom Sohn Wilhelm Branco überliefert, „ein vielbeschäftigter Arzt, der Mittags und Abends müde nach Hause und Ruhe begehrte. Die Mutter eine schöne, junge, geistvolle, dichtende Frau, die Gesellschaften geben wollte und gab, ob es Vater paßte oder nicht.“##Zit.nach Mogge, Dilia Helena, S.31.##
1860 Dilia Helenes Mutter stirbt.